Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 6.2.2024

Unser Vespa Velutina Anschauungsmodell

Autorin: Adelheid Speyer

Begrüßung der Gäste

Die Jahreshauptversammlung 2024 war trotz Grippewelle sehr gut besucht. Neben zahlreichen Vereinsmitgliedern folgten auch viele Imkerinnen und Imker aus anderen Vereinen und Ortsgruppen sowie Naturfreunde der Einladung zu unserer Jahreshauptversammlung und dem Vortrag von Dr. Neumayer. Somit war der Pavillon im Gasthaus Pliemgut gut gefüllt.

Neue Mitglieder

Im Jahr 2023 hat der Verein 8 neue Mitglieder bekommen

Totengedenken

Rückblick auf 2023

Ausbildungen

Standbesuch Bienenhütte Egelsee mit Monika Heller im April

Varroaseminar im Mai

Waldtrachtvortrag im Oktober

Zuchtkurse

Partnerschaft mit dem Salzburger Naturschutzbund

Beiträge in den Zeitschriften des Naturschutzbundes

Ukraine-Hilfe

Aktion im Februar mit Sachspenden (Krankenhausbetten Wehrle, Bekleidung)

Geldspende

Ackerbau-Feldtage

im Juni

Sommerfest

im Juli bei Engelhard Ebner

Jugendarbeit

Imkertag mit Mikroskopieren und praktischen Arbeiten bei akzente Salzburg

Bericht im S-Pass Magazin

Teilnahme am S-Pass Adventkalender: Dank gebührt den Spendern!

Bienenprojekt NMS Nonntal mit Michael Rettenbacher, der auch Einwabenkästchen für die Schüler vorbereitet hat.

Volksschulklasse besucht Elisabeth Karl

Adventmarkt in Elsbethen

2023 zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Elsbethen. Der Adventmarkt war wieder ein großer Erfolg und es ist wieder eine nette Spendensumme zusammengekommen.

Erlös für bedürftige Familien (an den Tourismusverband Elsbethen), für die Salzburger Kinderkrebshilfe und für die Eichhörnchenhilfe Salzburg.

Ambrosiusfeier in der Pfarrkirche Aigen

am 7. Dezember mit Pfarrer i. R. Walter Oberascher, Diakon Dino Bachmair und Diakon Thomas Renner vom Imkerhof

Initiative gegen die geplante Gaisberg-Seilbahn

siehe Leserbrief in den Salzburger Nachrichten vom 6.12.2023

Initiative gegen gebietsfremde Arten

siehe Artikel auf der Homepage: „Die Bedrohung durch gebietsfremde Arten nimmt zu

Anmeldung auf Instagram

Der Verein ist auf Instagram unter imker.aigen zu finden

Ausblick auf 2024

Ausbildungen

Wildbienenvortrag (bei dieser Veranstaltung, s. u.)

Varroa-Seminar soll wiederholt werden, sofern sich wieder genügend Teilnehmer für eine Vorort-Schulung anmelden

Geplant sind außerdem

Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund bei der Aktion „Aufblühen“ des Landes Salzburg. Unsere Beiträge für die nächsten beiden Ausgaben der Naturschutzbund-Zeitschrift sind bereits fertig.

Engagement bei der Jugendarbeit wird weitergeführt.

Sommerfest: 120 Jahrfeier unseres Vereins!

Gemeinsamer Ausflug

Teilnahme am Adventmarkt

Ambrosiusfeier

Standbesuch mit einem Wanderlehrer: muss rechtzeitig gebucht werden. Bei genügend Teilnehmern werden die Kosten vom Landesverband als Schulung übernommen. Wer meldet sich? Wer hat einen geeigneten stand? Bitte melden!

Bienenhütte Egelsee

2024 wird die Hütte weiterhin von Franzi und Pauli genutzt. Interessenten für kommende Jahre mögen sich rechtzeitig beim Vorstand melden.

Neuigkeiten

Extra-Termine für Vorträge

Wenn Vorträge länger als 90 Minuten dauern, wird es Extra-Termine geben, damit an den Stammtischabenden genug Zeit zum Austausch bleibt!

Neues von der Vespa Velutina

Bernd berichtet über die aktuellen Informationen zur Vespa Velutina. An interessierte Vereinsmitglieder wurden der von der AGES erstellte Flyer zur Vespa Velutina verteilt. Es wurde eine in Acryl gegossene Vespa Velutina als Anschauungsmodell gekauft. Dieses soll bei Veranstaltungen (z.B.: bei der Jugendarbeit 2024) und Vorträgen hergezeigt werden.

Neue Möglichkeit der Faulbrutuntersuchung

Röllchen mit Gemüll – möglichst ohne Pollen – können im Imkerhof zur Faulbrutuntersuchung abgegeben werden. An interessierte Vereinsmitglieder wurden Röllchen und Antragsformulare verteilt.

Kosten: 10 Euro

Neues Konzept zur Varroabehandlung nach Ralph Bücheler

Kurzer Bericht von den Flachgauer Imkerfachtagen. Wichtig ist eine Brutunterbrechung nach der Honigernte! So soll ein frühes Ansteigen der Varroa-Kurve verhindert werden und ermöglichen, dass die Winterbienen ohne Schädigung aufgezogen werden können. Wenn das gelingt, kann in der Folge auf die Winterbehandlung verzichtet werden.

Wildbienenvortrag von Dr. Hans Neumayer (siehe Anhang)

Kassabericht

Bericht der Kassiererin Karin Eisner, Bericht der Kassaprüfer Regina Brandstätter und Engelbert Ebner, einstimmige Entlastung der Kassiererin und des Vorstands.

Spenden

Kurzbericht über die Geldspenden des Vereins. Herzlichen Dank an alle Spender!

Ehrung langjähriger Mitglieder

5 Vereinsmitglieder werden für ihre 10-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Imkern im Februar

Schieden im angepassten Brutraum

Futterkontrolle

Fluglochkontrolle

Gemüll einsammeln für eine Faulbrutuntersuchung (Max. 5 Völker pro Röllchen)

Siehe auch „Monatsbetrachtung Februar“ auf unserer Homepage

Mitgliedsbeiträge 2024

Änderungen bei den Vereinsmitgliedern bzw. Beiträgen

Bitte um Einzahlung der Mitgliedsbeiträge bis 31.3.2024, am besten online, da damit alles überschaubarer ist!

Adressänderungen oder Änderungswünsche (Bienen-Zeitung ja/nein etc.) bitte umgehend bekanntgeben.

Nächste Termine

10.2. Einsteigertag im Imkerhof

16-18.2. Erwerbsimker-Fachmesse

18.2. Imkerkreisversammlung der Berchtesgadener Imker in Piding

Vortrag über Königinnenzucht

1.3. Einsteigerkurs: Imkern mit Dadant und dem ungeteilten Brutraum

2.3. Gauversammlung Flachgau

Wahl des neuen Flachgauer Gauobmanns

3.3. JHV Imker-Ortsgruppe Seekirchen

5.3. Stammtisch

5.3 JHV Imker-Ortsgruppe Bad Vigaun

8.3. JHV Imkerverein Neumarkt

15.3. Basiskurs Bienenpädagogik im Imkerhof

17.3. Landesimkertag in Maishofen

Neuwahlen, Wahlvorschläge müssen bis 8.3.2024 abgegeben werden

Diverses, Diskussion, Allfälliges

Zucht

heuer leider keine Begattungsmöglichkeit auf ‚Roberts Carnica-Belegstelle‘, da im letzten Jahr dort fremde Drohnen auftauchten und die Zucht zunichtemachten.

Die Termine für die Belegstellen LS 1 und LS 5 der Carnica-Zuchtgruppe Salzburg sind online verfügbar.

Zuchtkurse werden heuer auch wieder von Andreas Freundlinger und vom Imkerhof angeboten.

Teilnehmer bitte melden! 

Von ein paar Züchtern der Carnica-Zuchtgruppe Salzburg werden bereits Bestellungen für Königinnen angenommen.

Anhang: Wildbienenvortrag Dr. Hans Neumayer

Übersicht

Herr Dr. Neumayer begann seinen Vortrag mit einer allgemeinen Übersicht über Insekten, um die Bienen und ihre Verwandten richtig einzuordnen.

Herr Neumayer betonte auch, dass Bienen und Wildbienen zusammengehören und eine Familie bilden. Die Gewichtung zugunsten der Honigbienen ist aus Sicht des Imkers verständlich, aus der Sicht eines Naturforschers aber nicht hilfreich.

Wenn vom Schutz der Bienen die Rede ist, sollen nicht in erster Linie die Honigbienen gemeint werden, für welche die Imker sich sowieso einsetzen, um Honig zu ernten, sondern vor allem die Wildbienen, die viel zu lange im Schatten der Honigbienen waren und oft übersehen wurden.

Bienen gehören zu den Insekten mit einer vollständigen Entwicklung, es gibt Ei, Made, Puppe, Insekt.

Zu den Insekten mit vollständiger Entwicklung gehören Fliegen (Zweiflügler), Käfer, Schmetterlinge und Hautflügler (Hymenoptera). Zu letzteren gehören Ameisen und alle Bienen und Wespen.

Bienenarten

Weltweit gibt es 20.000 Bienenarten, in Österreich sind 700 Arten nachgewiesen. Durch den Klimawandel und die wärmeren Temperaturen nimmt die Zahl der nachgewiesenen Arten zu, andererseits stehen viele Bienenarten auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht.

Honigbienenarten gibt es weltweit 9, in Österreich gibt es zwei Unterarten der Westlichen Honigbiene: die Apis mellifera mellifera, die Dunkle Biene, und die Apis carnica, die Kärntner oder Krainer Biene.

Buckfastbienen zählen nicht als Art, sondern wurden künstlich vom Menschen für die Bedürfnisse des Imkers gezüchtet. In der Natur wäre diese Biene nie entstanden.

Lebensweise

80 % aller Bienenarten leben solitär, die Weibchen bauen ihre Nester, legen die Brut an und sterben, bevor ihre Nachkommen schlüpfen.

Bei einzelnen Wildbienen finden wir eine kommunale Lebensweise, d. h. mehrere Weibchen haben einen Eingang zum Nest und unterstützen einander.

Soziale Bienen leben in Gemeinschaften, wobei das Gemeinsame sehr variabel und auf verschiedenen Ebenen wirksam sein kann, beginnend mit primitiv-eusozialer Lebensweise (in der Regel einjährige Staaten) bis zu hoch-eusozialer Lebensweise, wie bei der westlichen Honigbiene und den stachellosen Bienen, die ganzjährig als Staat leben und sich durch Schwärmen vermehren.

Hummeln leben zuerst solitär und wechseln erst mit den ersten Nachkommen in eine soziale Lebensweise.

Nur die Westliche Honigbiene und die Apis cerana kann in kälteren Gegenden überleben, da sie Vorräte für einen längeren Zeitraum anlegen können und in Höhlen oder hohlen Bäumen, geschützt vor Nässe und Kälte, überwintern können.

Ein Drittel aller nestbauenden Wildbienen sind spezialisiert auf bestimmte Pollen bestimmter Pflanzen: sie sind oligolektisch. Honigbienen und Hummeln dagegen sind polylektisch, können also von verschiedenen Pflanzen Nektar und Pollen sammeln.

Bienenfauna Österreichs

Honigbiene: 1 Art in zwei Unterarten in Österreich

Maskenbienen: 45 Arten in Österreich

Seidenbienen: 21 Arten in Österreich

Sandbienen. 138 Arten in Österreich

Furchenbienen: 100 Arten in Österreich

Wespenbienen: 78 Arten in Österreich

Mauerbienen. 43 Arten in Österreich

Blattschneiderbienen: 25 Arten in Österreich

Pelzbienen: 12 Arten in Österreich

Holzbienen: 3 Arten in Österreich

Sägehornbienen: 6 Arten in Deutschland, in Österreich zur Zeit nicht erfasst

Zweizahnbienen: 1 Art in Deutschland, 2 in Österreich

Hummeln: 45 Arten in Österreich

Was brauchen Bienen?

Nistplätze: Mehr als 2/3 der Arten nisten im Boden, 20% in Käferbohrgängen in Totholz, einige Arten in markhaltigen Stängeln oder in leeren Schneckenhäusern. Einige Arten bauen Mörtelnester, eine Art Harznester und Hummeln bauen Wachsnester in isolierenden Materialien.

Nahrung: Ca. 1/3 der Bienenarten sind Spezialisten und brauchen bestimmte Pflanzen, von denen allein sie Pollen sammeln. Viele Bienen sind z.B. auf Glockenblumen, Schmetterlingsblütler (Wicken, Klee), Korbblütler und Natternkopf spezialisiert. Je vielfältiger das Blütenangebot, desto mehr Arten können dort leben.

Bienen sind central place forager: Sie haben einen Nistort bzw. ein Volk als Fixpunkt und müssen ihre Nahrung in der Umgebung finden. Große Bienenarten fliegen bis zu 2 km, kleine maximal wenige hundert Meter. In diesem Umkreis muss das Blütenangebot zu finden sein.

Soziale Bienen wie Hummeln brauchen dazu ein Blütenangebot während der ganzen Saison.

Je kleinräumiger ein Gebiet strukturiert ist, desto besser können Bienen dort leben

Womit Bienen kämpfen

Das Nahrungsangebot unserer intensiv bewirtschafteten Flächen ist sowohl für die Bienen als auch für die Wildbienen in den letzten Jahrzehnten eintöniger geworden.

Mit steigender Bewirtschaftung nimmt die Anzahl von nektarreichen Blühpflanzen ab, bis nur noch der Löwenzahn übrigbleibt, der aber nur kurze Zeit genutzt werden kann und dies übernehmen vorwiegend die Bienen als Generalisten.

Massentrachten sind gut für Honigbienen, nicht aber für Wildbienen. Günstig für beide ist eine möglichst große Vielfalt, damit jeweilige Trachtlücken überdauert werden können.

Für die Bestäubung ergänzen Honig- und Wildbienen einander. Dies sollte das eigentliche Ziel von Bienenschutz sein.

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