Monatsbetrachtung April

Autor: Bernd Meierhofer

Frühlingsbeginn

Astronomisch gesehen ist der Frühlingsbeginn die erste Tagundnachtgleiche im Jahr. Dies ist meist am 19/20/21 März.

Wir befinden uns noch in der Durchlenzung. Also der Phase zw. Winterruhe und Beginn der Obstblüte. Die letzte große Herausforderung für unsere Bienen vor der Blüte. In dieser Zeit können die Völker noch verhungern. Wichtig ist auch ein guter Zugang zu Wasser, damit die Vorräte auch aufgelöst werden können. Falls notwendig, eine Bienentränke (z.B: Rillenbrett) in der Nähe der Völker aufstellen. Die Winterbienen sterben ab und wenn nicht genug Nachwuchs herangezogen wird, schrumpft das Volk. Erst mit dem Beginn der Obstblüte explodiert die Volksstärke. Polleneintrag ist ein guter Hinweis, dass das Volk brütet und in Ordnung ist. Darauf achten, dass nach und nach alte, dunkle Bienen durch Jungbienen ersetzt werden.

Reflexion über abgestorbene Völker

Warum sind Völker abgestorben?

  • Futtermangel?
  • Futterabriss?
  • Wurden zu kleine Völker eingewintert?
  • Wurde das richtige Futter zum richtigen Zeitpunkt gefüttert?

  • Erkannte Fehler sind zukünftig zu vermeiden! Dazu sind wir als Tierhalter verpflichtet!!!

Erstfrühling

Anfang April beginnt mit der Blüte der Forsythie aus phänologischer Sicht der Erstfrühling

Frühjahrsrevision

Wer seine Bodenbretter noch nicht gereinigt hat, sollte es jetzt machen. Einfach das Volk auf einen Ersatzboden setzen, dass schmutzige Bodenbrett mit heißem Wasser und wenig Spülmittel gründlich abwaschen, trocknen lassen und dann noch abflämmen. Danach kann das gereinigte Brett wieder als Ersatz-Bodenbrett beim nächsten Volk eingesetzt werden.

Mit dem Beginn der Frühjahrsrevision sollte man sich auch überlegen, ob man dieses Jahr nicht auch mit der Führung von Stockkarten beginnen sollte. Weiters sollte man sich nun auch Gedanken über die Aufzucht/Vermehrung von Königinnen machen. Ist ausreichend Material für Ableger, Schwärme oder Reservevölker vorhanden?

Körproben

Wer auf seinem Stand nur reinrassige Völker halten will, sollte sich überlegen, von Völkern, welche für die Zucht oder eine kontrollierte Vermehrung herangezogen werden sollen, eine Körprobe (ca. 120 Jungbienen von einer Brutwabe) zu ziehen. Körproben können dann vom Imkereizentrum in Linz (Pachmayrstraße 57, 4040 Linz) ausgewertet werden.

Futterkontrolle

Die Völker brauchen aufgrund der Brutmenge nun schon viel Futter. Falls Völker nicht mehr genug Futter haben, muss gefüttert werden (insbesondere vor einer Kälteperiode). Am besten geht dies über das Zufügen einer Futterwaben aus einem anderen Stock mit reichlich Futter. Füttern mit Zuckerteig ist keine artgerechte Fütterung und grundsätzlich zu vermeiden. Futterteig sollte eigentlich nur für Zusetzkäfige (Durchfressen) und Transporte (Apidea-Transport zur Belegstelle) verwendet werden.

Völkerkontrolle

Zu schwache Völker können jetzt gut ausgeglichen werden. Dabei Brutwabe mit ansitzenden Bienen von einem stärkeren Volk einhängen. Es ist generell darauf zu achten, dass alle Völker am Stand möglichst gleich stark sind. Achtung: dabei könnten natürlich auch Krankheiten von Stock zu Stock übertragen werden.

Weisellose Völker

Weisellose Völker sind aufzulösen. Ein weiselloses Volk wird dabei über Zeitungspapier auf ein weiselrichtiges Volk aufgesetzt.

Zargenwechsel bei Zweiraum-Überwinterung und Flachzargenbetriebsweise

Bei Völkern, welche zweiräumig überwintert wurden, sollte, sobald sich das Brutnest hauptsächlich in der oberen Zarge befindet, ein Zargenwechsel durchgeführt werden. Die Völker haben damit weiterhin die Möglichkeit sich nach oben zu entwickeln. In die neue, obere Zarge werden dann meist auch eine Mittelwand und ein Drohnenbaurahmen eingesetzt.

Drohnenbaurahmen

Wer über Ausschneiden des Drohnenbaus (biotechn. Varroa-Maßnahme) die Varroabelastung senken will, kann/soll Anfang April eine Drohnenwabe einsetzen. Beim angepassten Brutraum wird die Drohnenwabe an den Rand des Brutnests gegeben (im geschiedeten Bereich). Als Drohnenwabe kann auch eine Honigraum-Halbrähmchen-Leerwabe verwendet werden. Der Drohnenbau wird dann als Wildbau unter dem Halbrähmchen errichtet.

Vollfrühling

Mitte/Ende April kommt es zum Einsetzen der Tracht- Meist mit dem Beginn der Apfelblüte. Aus phänologischer Sicht sprechen wir nun über den Vollfrühling.

Kurz vor Einsetzen der Tracht werden die Honigräume aufgesetzt. Sobald die Tracht konstant ist, sind alle Futterwaben aus der Brutzarge zu entfernen. Beim angepassten Brutraum verbleiben Futterwaben bis zum Erreichen einer konstanten Tracht hinter den Schieden.

Wie geht es weiter?  Aus phänologischer Sicht folgt nun mit dem Beginn der Holunderblüte der Frühsommer.

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