Monatsbetrachtung Jänner

Autoren: Robert Hertscheg, Bernd Meierhofer

Jänner 2023 in Salzburg:

Aufgrund der derzeit milden „Wintertemperatur“ blüht heuer in unserer Gegend (Salzburg Stadt und Umgebung) bereits die Erle und die Hasel (an thermisch günstigen Standorten). Polleneintrag um Neujahr (in etwa 850 m Seehöhe, Gaisberg) konnte erst einmal im Jahre 2000 (3. Jänner) beobachtet werden. Heuer wurde dieses frühe Datum jedoch getoppt. Dieses Jahr konnte der erste Polleneintrag bereits vor Neujahr am Flugloch beobachtet werden.

Begonnen hat der Jänner 2023 ja sogar mit einem Temperaturrekord: 19,7 Grad Celsius. Es war der wärmste Neujahrstag der Messgeschichte. Es gilt nun abzuwarten, wie sich diese Wetterextreme auf die Natur und unsere Bienen auswirken werden.

Monatsbetrachtung

Eigentlich wäre jetzt die Zeit der Winterruhe, in der die Vegetation, unsere Bienen und auch wir selbst etwas zur Ruhe kommen sollten. Wir sollten versuchen unseren Bienen diese Ruhe bestmöglich zu erhalten. Bei Temperaturen über 10 Grad Celsius werden die Bienen ihre ersten Reinigungsflüge unternehmen. Aufgrund der langen Wärmephase finden die Bienen auch schon jetzt den ersten Pollen. Dies sollte uns aber nicht verleiten, vorzeitig und grundlos die Beuten zu öffnen.  Hätte es jetzt kalte Temperaturen und ein paar Zentimeter Schnee, würden wir die Beuten ja auch nicht öffnen.

Somit ist neben einer Sichtkontrolle der Stöcke (Specht- oder Mäuseschäden, Fluglöcher von toten Bienen befreien) und – sofern vorhanden – der Windeln im Jänner eigentlich nichts mehr an den Stöcken zu tun. Wer Windeln in den Stöcken eingeschoben hat, sollte diese vorsichtig herausziehen, reinigen und vorsichtig wieder einschieben. Erschütterungen könnten bei kalten Temperaturen dazu führen, dass die Bienen aus der Wintertraube fallen und nicht mehr zu ihr zurückkommen können. Außerdem würden die Bienen aufbrausen und damit unnötig Energie bzw. Futter verbrauchen.

Bei warmen Temperaturen werden die Bienen sich das Futter auch von Stellen im Stock holen, welche entfernt von der Wintertraube liegen. Über die Futtervorräte brauchen wir uns aber trotzdem noch keine Sorgen machen, falls bis Ende September ein ausreichender Futtervorrat (25 kg/Volk) eingefüttert wurde (siehe Monatsbetrachtung September). Diese Futtermenge sollte ja eigentlich bis April reichen.

Wie aber auch in der Monatsbetrachtung Dezember bereits beschrieben, können die kalten Tage gut für die Planung und Vorbereitung der kommenden Bienensaison genutzt werden. Wer noch Zubehör (Beuten, Mittelwände, Kleingeräte, Futter- und Behandlungsmittel etc.) benötigt, sollte dieses jetzt bestellen, damit dieses dann auch zum benötigten Zeitpunkt vorrätig ist.

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