Monatsbetrachtung Mai

Autor: Robert Hertscheg

oh mei…..!  Schwarmzeit

Erfolgreich überwinterte Völker haben bereits „ausgelenzt“, d.h. die Winterbienen durch junge, mit neuen Kräften ausgestattete Sommerbienen ersetzt. Die Entwicklung der Volksstärke nimmt rapide zu. Wenn zudem genügend Nektar von außen kommt, steigt auch die Schwarmneigung!

Grundsätzliches

Schwärmen, die natürliche Volksteilung (Vermehrung) sollte durch den Imker/die Imkerin – aus meiner Sicht – auch nicht unterbunden werden (Schröpfen, Weiselzellen ausbrechen etc). Solche Völker werden aus meiner Erfahrung im Laufe der Zeit (Folgejahre) zu „Problemvölkern“. Sehr wohl aber sollte die Schwärmerei auch keineswegs „provoziert“ werden. Drei Ursachen für „durch den Imker/die Imkerin provozierte Schwärmerei“ halte ich für wesentlich:

Rechtzeitiges Aufsetzen

Wenn im Hochboden frischer Drohnenbau ersichtlich wird! In diesem Fall hat das Volk genügend Kraft und setzt bereits von sich aus „Erweiterungs-tätigkeiten“. Ein „Durchhängen“ der Bienentraube in den Hochboden ist aus meiner Sicht noch kein sicheres Indiz für Erweiterung! Dieser Zustand kann noch länger anhalten (wenig Nektareintrag? Legeleistung und Alter der Königin? Kälteperiode?).

Ein Schwarm fällt!

Ein Bienenschwarm „hängt“ zumindest drei Nächte in Traubenform am Baum! Wird der Schwarm eingefangen, so sollte er in eine Kiste ohne Waben kommen, damit die Traubenform weiterhin erhalten bleibt. Sie ist für ein „neues Volk“ unabdingbar. In ihr findet ein wichtiger „Sebstfindungsprozess“ statt.

Keinesfalls vor dem vierten Tage „einschlagen“ (auf Waben setzten) oder füttern! Es besteht die Gefahr, dass er wiederum auszieht. Ein Schwarm hat für mindestens drei Tage genügend Futtervorräte im „Proviant“. Wichtig: Binnen einer Woche nach dem Einschlagen gegen Varroa behandeln (Oxalsäure-Verdampfung von unten)!

Es ist aus meiner Sicht auch ratsam, die Königin im Schwarm gegen eine Reinzuchtkönigin auszutauschen. Zumeist ist weder Alter noch Rasse einer Schwarmkönigin bekannt. In Folge der Jahre werden solche Schwärme häufig zu „Problemvölkern“! Das trifft aus meiner Erfahrung auch für das „abgeschwärmte“ Restvolk zu!

Die Maikrankheit

Die Symptome der Krankheit zeigen sich an vielen jungen Bienen, welche aus dem Stock krabbeln und hellen Kotablagerungen an und in der Beute. Zudem haben die Arbeitsbienen oft ein stark angeschwollenes Abdomen, welches voller Kot ist. Auslöser der Krankheit sind Kälteeinbrüche im Frühjahr mit Temperaturen unter 15° Celsius sowie der gleichzeitige hohe Pollenverbrauch durch steigende Bruttätigkeit in dessen Folge die Wasservorräte stark sinken.

Es besteht keine Ansteckungsgefahr!

Abhilfe: Bienentränke!

Der prallen Sonne ausgesetzt

Völker mit Standort in der prallen Sonne neigen stärker zum Schwärmen. Ein guter Standort ist im Halbschatten. Beobachte den Standort (Flugloch) Anfang Mai um etwa 15:00 Uhr! Um diese Zeit sollte das Volk möglichst nicht mehr direkt von der Sonne beschienen werden.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert