Start in die Bienensaison 2025 / Weihnachts- und Neujahrswünsche

Die Wintersonnenwende – Start der Bienensaison

Die Wintersonnenwende markiert einen der bedeutendsten Tage im Jahresverlauf. Sie findet auf der Nord-Halbkugel stets am 21. oder 22. Dezember statt und stellt den kürzesten Tag sowie die längste Nacht des Jahres dar. 2024 ist der genaue Zeitpunkt der 21. Dezember um 10:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Tage wieder länger zu werden, ein Symbol für die Rückkehr des Lichts und den Anfang eines neuen Naturzyklus.

Die Wintersonnenwende und ihre Rolle in der Natur

Die Wintersonnenwende markiert nicht nur einen Wendepunkt für die Sonne, sondern auch für das Leben in der Natur. Pflanzen und Tiere reagieren auf die verlängerten Tageslichtstunden, die allmählich wiederkehren. Samen, die im Boden ruhen, beginnen ihre inneren Prozesse der Keimung vorzubereiten. Tiere passen ihr Verhalten an, und einige beginnen bereits, sich auf den kommenden Frühling vorzubereiten.

Für Imker und Bienen ist die Wintersonnenwende ein wichtiger Zeitpunkt. Die kürzeren Tage und kälteren Temperaturen haben die Bienen in die Wintertraube gezwungen, eine kugelförmige Formation innerhalb des Stocks, in der sie durch Muskelbewegungen Wärme erzeugen und das Überleben des Volkes sichern. Mit der Rückkehr längerer Tage beginnt die Bienenkönigin allmählich, wieder Eier zu legen. Dies markiert den Beginn eines neuen Zyklus, der im Frühjahr zu einem erneuten Aufleben des Bienenvolkes führt. Für uns Imker beginnt mit der Wintersonnenwende eigentlich bereits die neue Bienensaison. Auch wenn die Bienen vielleicht schon ihre Bruttätigkeit aufgenommen haben, ist es entscheidend, die Bienen jetzt nicht zu stören, da sie jede Energie für ihre Wärmeerzeugung benötigen. Geöffnet werden die Bienenstöcke erst im kommenden Frühling bzw. nur an sehr warmen Tagen Mitte oder Ende Februar.

Steine im Südwesten Englands

Stonehenge, eines der berühmtesten prähistorischen Monumente der Welt, ist eng mit der Wintersonnenwende verbunden. Diese steinzeitliche Anlage im Südwesten Englands wurde vor etwa 4.500 Jahren erbaut und diente vermutlich als Pilgerstätte und Platz für Zeremonien. Archäologische Untersuchungen zeigen, dass die Ausrichtung der Steine so geplant wurde, dass sie die Position der Sonne zur Wintersonnenwende hervorheben.

Zur Wintersonnenwende geht die Sonne genau zwischen den zentralen Steinen und dem sogenannten Heelstone unter, was die tiefe astronomische und spirituelle Bedeutung dieses Ereignisses unterstreicht. Noch heute versammeln sich tausende Menschen, darunter Druiden, Heiden und Naturverbundene, um den Sonnenuntergang zu beobachten und das Wiedererwachen der Sonne zu feiern.

In einer Zeit, in der wir es gewohnt sind, die kalten Tage in beheizten Räumen zu verbringen und fehlendes Tageslicht jederzeit durch künstliches Licht ausgleichen können, nehmen wir die Veränderungen in der Natur nicht mehr so bewusst wahr. Wir müssen nur kurz versuchen, uns ein Leben ohne unsere technischen Errungenschaften vorzustellen. In den langen, kalten Winternächten würden wir uns sehr rasch nach längeren Tagen und mehr Sonnenstunden sehnen. Für die Steinzeitmenschen muss die Wintersonnenwende bzw. das Erscheinen der Sonne zwischen den Stonehenge-Steinen jedenfalls eine wahre Freude gewesen sein.

Grüße vom Imkerverein Salzburg Aigen

Wir möchten die Wintersonnenwende, den ersten wichtigen Tag des Bienenjahres, jedenfalls zum Anlass nehmen, kurz auf das vergangene Bienenjahr 2024 zurückzublicken und allen Imkerinnen und Imkern eine erfolgreiche Bienensaison 2025 zu wünschen.

Rückblick 2024

Im Rückblick war 2024 aus imkerlicher Sicht ein sehr bewegtes und anspruchsvolles Bienenjahr. Es begann mit der Verabschiedung des langjährigen Landesobmanns Willi Kastenauer und der Neuwahl des Vorstands der Salzburger Imkergenossenschaft und des Landesverbandes im März. Dann kam es zum ersten Fund einer Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) in Österreich im April. Zur Honigernte wurden viele Imker mit großen Mengen an Zementhonig beglückt, der nicht aus den Waben geschleudert werden kann und ein Vielfaches an Arbeit verursacht. Und zu guter Letzt kam der Honigskandal, der für die Konsumenten eine Katastrophe war, für die österreichische Imkerschaft aber durchaus positiv verlaufen ist. Es bleibt nun zu hoffen, dass die Konsumenten wieder vermehrt zu österreichischem Honig greifen und auch Verständnis für den Preis eines qualitativ hochwertigen Produktes aufbringen. Der Skandal hat jedenfalls gezeigt, dass zusätzliche Kontrollmethoden (DNA-Methode, Überprüfung entlang der Lieferketten, behördliche Untersuchungen…) etabliert und umgesetzt werden müssen. 2024 war aber auch das Jahr der Jubiläen. Einige Ortsgruppen konnten ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Wir sogar 120 Jahre. Leider wurde unser Fest von der großen Hochwasserkatastrophe in Österreich überschattet. Der Klimawandel hat uns deutlich vor Augen geführt, dass er bereits angekommen ist. So war 2024 auch das Jahr der Hitzerekorde. Es war in Europa und weltweit der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.

Weihnachts- und Neujahrswünsche

Am Ende dieses Artikels möchten wir die Gelegenheit nutzen, allen Imkerinnen und Imkern, allen Natur- und Bienenfreunden, allen treuen Konsumentinnen und Konsumenten unserer Imkereiprodukte sowie allen Leserinnen und Lesern unserer Homepage und Instagram-Posts ein gesegnetes Weihnachtsfest sowie Gesundheit und Glück im Neuen Jahr zu wünschen! Oder wie es bei uns in Salzburg die Perchten im neuen Jahr wünschen: „An Fried, an Reim und an Gsund!“

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