Jahreshauptversammlung 2025 der Imker-Ortsgruppe Bad Vigaun

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Autor: Bernd Meierhofer

Am 26. März 2025 fand die Jahreshauptversammlung der Imker-Ortsgruppe Bad Vigaun im Gasthaus Langwies statt. Wie auch bei der Jahreshauptversammlung der Imker-Ortsgruppe Golling am 21.3.2025, gab es einen Fachvortrag von Diplom Biologen und Laborleiter des Salzburger Imkerhofes, Chris Steube. Diesmal zum Thema „Honig – Goldener Tropfen – süßes Geheimnis

Vortrag von Diplom Biologe Chris Steube zum Thema „Honig – Goldener Tropfen – süßes Geheimnis

Er begann seinen Vortrag mit einer kurzen Definition des Begriffs „Honig“ und den verschiedenen Zuckerarten (Einfach- (Fructose, Glucose), Zweifach- (Saccharose und 9 weitere) und Dreifach-Zuckerarten (Melezitose und 9 weitere)), die im Honig vorkommen können. Chris erläuterte die verschiedenen Zusatzstoffe im Honig (Enzyme, Vitamine, Mineralien, Säuren, Aminosäuren, Hormone, Inhibine, Duftstoffe), die neben den Hauptbestandteilen von diversen Zuckerarten (ca 80 %) und Wasser (optimal 16,5 – 17,5 %) im Honig enthalten sind, und deren Wirkung auf den menschlichen Körper. Er erklärte auch, welche Eigenschaften des Honigs bei einer sensorischen Prüfung bewertet werden (Farbe, Geruch. Geschmack) und welche Faktoren die Qualität eines Honigs maßgeblich beeinflussen (Wassergehalt, Invertasezahl, Diastasezahl, HMF-Wert (Hydroxymethylfurfural), ph-Wert, Leitfähigkeit). Grundsätzlich sollten Imker ihren Honig sehr kühl und lichtgeschützt lagern. Ansonsten steigt der HMF-Gehalt an. Aufgrund des möglichen HMF-Anstiegs empfiehlt Chris daher auch, eine maximale Haltbarkeit von 2 Jahren auf dem Honigetikett anzugeben.

Wenn fester Honig vom Imker verflüssigt wird (z.B.: mit einem Melitherm), empfiehlt Chris für kurze Zeit eine Temperatur von 70 Grad. Beim Austritt aus dem Heizgefäß des Melitherms sollte der Honig die Möglichkeit haben, die Wärme möglichst rasch wieder an die Umgebungsluft abgeben zu können (Distanzring vorhanden). Chris selbst verwendet keinen Melitherm, sondern ein beheizbares Spitzsieb. Erwärmter Honig darf nur dann an die Bienen verfüttert werden, wenn auch dessen HMF-Wert überprüft wurde. Ein zu hoher HMF-Wert ist für die Bienen giftig.

Zum Schluss seines Vortrags ging er noch näher auf die Sortenbestimmung von Honig (Leitpolllen- und Vollpollen-Analyse) ein, bei der neuerdings auch DNA-Methoden zum Einsatz kommen, die im Zusammenhang mit den in letzter Zeit aufgedeckten Honigverfälschungen in den Medien große Beachtung gefunden haben (siehe auch Bericht vom 15.12.2024 – Von schlechtem Honig, gutem Honig und vorzüglichem Honig).

Da der Wassergehalt des Honigs ein sehr sensibles Thema ist, empfiehlt Chris den Imkern auch, ihre Refraktometer richtig einzustellen oder überprüfen zu lassen. Geringe Abweichungen können dafür verantwortlich sein, dass ein Honig mit einem zu hohen Wassergehalt geerntet wird und dann zu gären beginnt.

Danke an Chris Steube für den informativen Vortrag!

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